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Zwei Dinge hätte ich angesichts dieses Release' nie und nimmer
gedacht. Erstens, daß man seiner deutschen Heimat - in diesem
Falle Thüringen - huldigen kann, ohne in Peinlichkeiten
abzudriften. Und zweitens, daß MENHIR nach ihrem eher
durchwachsenen "Die ewigen Steine"-Album mit einem derart starken
Pagan/Folk-Metal-Release aufwarten. Wobei man den Begriff "Metal" eher
vorsichtig benutzen sollte, denn die ersten beiden Stücke -
'Sonnenwende' und 'Germanenkunst' (nein, keine stumpfe
Nationaltümelei) - sind reine folkloristische, getragene,
hochmelodische Stücke mit klaren Gesängen. Hier ergänzen
sich Frontmann Heiko und seine weibliche Begleitung Nadja ausgezeichnet
und schaffen eine fast schon frohe Atmosphäre. Beim Titelsong -
ein schwermütiges Instrumentalstück - kommen Geige und
Bratsche zum Einsatz, allerdings fehlen hier zwingende Songideen.
Ebenfalls mit Streichinstrumenten arbeitet die Band im vierten und
letzten Stück 'Falkenburgstein', bei dem erstmals von Metal
gesprochen werden kann, denn hier tauchen Klampfen und wuchtige Drums
auf. "Buchonia" geht letztlich als ein Stück schubladenfreier
Musik durch, das Folkfans, Metaller und Düsterheimer
gleichermaßen ansprechen dürfte. Und bitte: Fangt wegen
dieser klanglichen und lyrischen Rückbesinnung auf eigene Wurzeln
nicht gleich wieder 'ne überflüssige Nazidebatte an...
RH-Ausgabe: Heft Nr. 138 Verfasser:
Wolf-Rüdiger Mühlmann
Note:
7.5
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