Hildebrandslied


http://www.sonic-seducer.de

Gegründet im Februar 1995, halten diese Thüringer Pagan Metal-Vorreiter seit mittlerweile ganzen zwölf Jahren an ihrer erzheidnischen Vision von heroisch-epischen Schwermetallklängen fest – welche die Gruppe in aller künstlerischen und ideellen Authentizität verwirklicht. Auf das neue Klangwerk mussten die vielen Anhänger der Kriegerpoeten außergewöhnlich lange warten. Eingespielt wurden sieben detailreich ausgefeilte Epikerhymnen, welche sich auf knapp 42 Minuten Spieldauer erstrecken, allesamt gewohnt vortrefflich instrumentiert. Das merklich expressiv und virtuos komponierte Material entbehrt nicht selten wuchtig-dynamischer rasanter Rhythmusschübe, einmal mehr gereift ergehen sich Menhir daher in eher gesetzten Tempi – welche dafür mit wirklich traumhaft bezaubernden Melodiken versetzt wurden. Vokalist Heiko Gerull glänzt durch faszinierende vokale Perfektion, betörend geschliffene Artikulationen und zungengestalterische Sensibilität – sogar bis in die kleinsten Schwebungen seiner beschwörenden Phrasierungen bewahrt er vollkommene Bardenwürde. Vor allem derart beherzte Klargesänge hört man wirklich sehr selten in diesem Metier, wenn überhaupt. Gerull singt seine erlesenen Kehlenkünste mit höchster Kunstfertigkeit, im vollen Bewusstsein für Klangschönheit und mit beseelt heroischem Charisma der absoluten Sonderklasse. All die überaus profund gespielten Notenmuster der stärkend schweren Stromgitarren sind oft dermaßen durchdringend, dass sie altrömische Palisadenzäune wie Streichhölzer zersplittern zu lassen scheinen.

Markus Eck


http://www.midas-net.com/hmc/

Can Thuringian pagan metal get better than this? I honestly believe not! But then again, I thought the same when Ziuwari was out in 2001. After 6 years of silence Menhir are back with their epitome of Thuringian pagan metal (melodic pagan black metal besed on stories about old gods and true episodes, mainly from the Merovingian time in the german land of Thuringia). Some label problems and the recording sessions’ perfectionism (that made them record guitars twice) delayed them, but the CD was finally released by Trollzorn / SMP, a new label with many releases in this genre! The first thing worthy of mentioning is the excellent package. It is an A5 digipak with a 20 pages booklet, full of beautiful photos and text about the album’s concept. It is about the sad saga of “Hildebrand”, a father who returns to his homeland after many years and there his army fights against his son’s “Hadubrand” army, who thought him for an enemy. “Hildebrand” didn’t want this fight, but his son didn’t recognize him…
So the set for this album is epic and sad at the same time, something that reflects to the music. It is Menhir’s more mature and melancholic work so far, and maybe that’s why I like it the most. “Hildebrandslied” consists of 7 songs with duration of 42 minutes, offering us best quality pagan metal. With their unique ability of mixing extreme with acoustic parts and Heiko’s characteristic epic clean vocals changing in to black ones when needed, they managed to create another masterpiece. All of the songs are dominated by beautiful melodies in the guitars that are like always sticking into your mind. The compositions are enriched by brilliant orchestration using violins and some traditional instruments. The sound is very epic and most of the time at mid-tempo with a great variety in rhythm and intensity. All of their lyrics are of course as always in German.
When I first listened to the album the song that stood out was the 9mins epic hymn “Das Hildebrandslied - Teil I”. Later on, every song became a favourite; since there are some parts in each of them that cause extreme “musical pleasure”. The production and mixing is perfect, suitable for the music quality of this album. For me the most outstanding factor of “Hildebrandslied” is the much improved and very expressive vocals of Heiko, full of strength and sorrow at the same time. Of course it’s not only the “quality” of the vocals, but also the unbelievable melodies on them, that make Menhir the best at this genre. Let’s really hope that their next album will come out sooner, ‘cause 6 years is too long to wait, even though they worth it…
If you’ve never heard of Menhir, but you are into epic pagan metal you should try to get a copy of “Hildebrandsleid”. You will adore it. For me, simply put, it’s by far the best album I’ve listened to in 2007!!

dimiarch


http://www.bloodchamber.de

Lange war dieses Album schon angekündigt, schon zum Jahreswechsel 2005/2006 sollte es Gerüchten folgend bereits erscheinen und entsprechend groß ist die Anspannung und Vorfreude der Gefolgschaft dieser wohl etabliertesten deutschen Pagan Metal Band. Die Entwicklung, die MENHIR seit der Gründung im Jahr 1995 durchlaufen hat, ist mit dem Wort „beeindruckend“ wohl am treffendsten beschrieben. Eine kontinuierliche Steigerung in Songwriting, im Gesang, beim technischen Können und letzten Endes damit verbunden der Qualität der Alben konnte schrittweise erreicht werden. Das Hildebrandslied ist eine der ältesten überlieferten Heldenepen und entsprechend ist auch die Herangehensweise an dieses Album (obwohl man wohl nicht von einem durchgehenden inhaltlichen Konzept sprechen kann, ohne nähere Informationen liegt anhand der Liedtitel die Vermutung nahe, dass lediglich die beiden ersten Stücke separat stehen). Die Songs, auf die ich nicht im Einzelnen eingehen möchte, sind noch breiter angelegt, noch epischer als in der Vergangenheit und noch faszinierender. Die auf „Ziuwari“ deutlich vernehmbaren klassischen Heavy Metal Elemente sind in den Hintergrund getreten; dementsprechend vermisse ich persönlich die robusteren Anteile ein wenig. Das Highlight unter Highlights ist sicherlich „Das Hildebrandslied II“, eine reine Akustiknummer, versehen mit einem Klargesang, der für eine meterdicke Gänsehaut sorgt. Hut ab! Davon abgesehen sollte man dieses Album stets als Ganzes betrachten, denn, auch wenn das in anbetracht des letzten Satzes möglicherweise widersprüchlich klingt, hier stechen einzelne Lieder nicht so deutlich hervor, wie beim Vorgänger („Das verborgene Reich“, „Ziuwari“). Nun hat Kollege Scheidler bei eben jenem Album nicht zu unrecht die vollen 10 Punkte gezogen und mir somit jegliche Chance auf eine höhere Bewertung genommen. Diese Steigerung hätte es aber sowieso nicht gegeben, denn erstens kann man nicht mehr als alles richtig machen, zweitens war „Ziuwari“ in der Tat perfekt und drittens hatte ich ja wegen der ein wenig abhanden gekommenen Harschigkeit ein bisschen was zu meckern, was euch aber nicht aus der Pflicht entlässt, euch dieses Album trotzdem zu kaufen, zumal es im edlen A5-Digipack beim Händler eures Vertrauens auf euch wartet.

Falk Schweigert 9,5


http://www.heavymetal.no

Så er Menhir aktuelle igjen med sin fjerde fullengder; ti år etter at debuten ble sluppet løs i undergrunnen via nedlagte Ars Metalli. Episk og melodiøs viking metall er hva tyskerne fremfører på Hildebrandslied. Jeg har kun fått med meg bandnavnet tidligere, og ikke selve musikken, og skal derfor ikke uttale meg om hvorvidt det alltid har vært slik hos Menhir. Det ville dog ikke overrasket meg stort om dette er stilen de har kjørt en god stund og at de opprinnelig kommer fra BM-bakgrunn. Min erfaring med band som dette tilsier i alle fall at en slik antakelse er rimelig. Nok om det; det er nåtiden som er vesentligst. Menhir leverer så absolutt godkjente saker de. Og vel så det faktisk. De klarer på en veldig god måte å skape noe pompøst og storslått uten å låte platte, flotte majestetiske melodier presenteres i kompaniskap med ren vokal med samme kvaliteter. Noen få samplede hester og sverdslag finnes, men musikken klarer i seg selv å framtvinge noen av de samme bildene, så man hadde klart seg fint uten. Instrumenteringen er relativ tradisjonell, men litt fiolin og kassegitar er det funnet plass til. Das Hildebrandslied Teil II er verdt å nevne i så måte, da den er en melankolsk og dramatisk låt som baseres mest på nettopp kassegitaren, akkompagnert av fiolin og slagverk. Keyboard benyttes i låtene for øvrig, men det er gitarene som er bærer melodiene mesteparten av tiden. Nevnes kan det også at det er funnet plass til flere gitarsoloer, og de passer veldig naturlig inn der de er brukt. Musikalsk skal du ikke forvente deg noe i nærheten av Enslaved; etiketten til tross. Dette har heller lite med ekstremmetall å gjøre, med små dryppende unntak. Litt bruk av blackvokal og litt riffing i den sorte gate, ellers fint lite. Som tidligere nevnt, episk og melodiøst er de mest umiddelbare og kurante beskrivelsene. Vel verdt en sjekk dette. Liker du for eksempel Falkenbach kan Menhir være verdt et forsøk. Mon tro om back-katalogen er like bra?

8/10


http://subkultur.com

Ich hatte fast schon vergessen, dass es diese heimatstolze Truppe aus Thüringen überhaupt noch gibt. Ganze sechs Jahre sind vergangen, seit ich "Ziuwari" hier besprochen habe! Sang- und klanglos hat sich nun das neue Album auf den Markt geschlichen - ich bin gespannt, welch Wunderwerk solch eine lange Reifezeit benötigt hat. Der Titel verrät es: auf ihrem vierten Langeisen haben es sich Menhir zur Aufgabe gemacht, eines der wichtigsten und wertvollsten Heldenlieder der althochdeutschen Literatur aus der Zeit um 830 n.Chr. zu vertonen: das Hildebrandslied. Zunächst erwarten den Hörer mit "Das alte Lied des Windes" und "Des Kriegers Gesicht - Ulfhednar" zwei Kompositionen, wie sie typischer für Menhir nicht klingen könnten. "Die Veränderung ist eine Kraft, die viel bewegt, doch in der Beständigkeit erreichen wir wahre Größe!" So steht es fett gedruckt und schwarz auf weiß im Booklet - kein Wunder also, dass sich Menhir im Großen und Ganzen genauso anhören wie auf ihrem 97er Debüt "Die ewigen Steine" - ein Titel, der erst jetzt offenbart, wie wörtlich er doch damals schon zu verstehen war. Warum also sechs Jahre? Zugegeben - kleine Details wurden schon verändert: alles klingt wesentlich professioneller, als vor zehn Jahren, Heiko konnte sein stimmliches Potential enorm ausbauen und so wird anno 2007 weitgehend auf die grimmigen Screams verzichtet - ein Bonus, der Menhir vom Groß der Konkurrenz abhebt, denn wirklich gute Sänger, zu einem welchen sich Heiko zweifellos entwickelt hat, sind in der Szene rar gesät. Nun zum Titeltrack - vielleicht rechtfertigt er die lange Wartezeit. Das Hildebrandslied wurde in zwei Stücke aufgeteilt und erhielt ein eigenes Intro, das dank seiner zarten Violinenpassagen stark an die "Buchonia"-MCD erinnert. Das Hildebrandslied selbst wird schließlich in der original althochdeutschen Fassung vorgetragen und ich muss zugeben, dass Part I definitiv zum besten gehört, was die Thüringer je haben verlauten lassen. Diese epische und heroische Hymne mit ordentlichem Schmalzanteil wird mit Sicherheit einem jeden Pagan-Fanatiker die Knie schlottern lassen. Part II ist schließlich von akustischer Natur - auf Stromgitarren wird hier verzichtet, dafür wird der Text nun in opulenten Chorälen vorgetragen. Nach diesem Höhenflug beginnt die B-Seite des Albums. Die etwas schnelleren Stücke "Dein Ahn" - mal wieder mit gewohnter Thüringen-Lobpreisung - und "Welt in der Ferne" sind zwar keineswegs schlecht, können aber an das bislang Gehörte nicht anknüpfen. Werfen wir zuletzt noch einen Blick auf die Verpackung des Hildebrandsliedes: denn hier haben sich Menhir alle Mühe gegeben. Im A-5-formatigen Digi gibt es neben den Songtexten auch jedemenge Fotografien und Abbildungen, die "in einem geschichtlichen und archäologischen Kontext aus der Völkerwanderungs- und Merowingerzeit" stehen. Hört, hört - darauf muss man schon gesondert im Booklet hinweisen. Schließlich schnallt der depperte Betrachter ja nicht von alleine, dass sich all die Bilder, die vermutlich auf einem x-beliebigen Ritterfestl an einem x-beliebigen Sommer-Wochenende geschossen wurden, nicht auf die Gegenwart beziehen. Und der einsame Wolf auf Seite 11 stellt ja wohl unmissverständlich eine direkte Verbindung zu keiner anderen, als zur Merowingerzeit dar... Von Menhir kann man noch was lernen und die edukative Komponente des Album ist ohnehin nicht zu übersehen. Neben dem althochdeutschen Text des Hildebrandslieds gibt es für alle Interessierten eine deutsche Übersetzung und eine Erläuterung der historischen Hintergründe zu lesen. Und nun, da ich mich auch brav einem aufmerksamen Studium dieser Literatur gewidmet habe, frage ich mich schon, warum da in der Vertonung Schlacht-Samples verwendet wurden an Stellen, wo doch gar keine kriegerischen Auseinandersetzungen im Text vorkommen... ich schürfe lieber nicht noch tiefer... und ziehe mein Fazit: Menhir gehören zu den Begründern der deutschen Pagan-Metal-Bewegung und haben mit dem "Hildebrandslied" die meisten Nachwuchs-Kapellen deutlich auf ihre Plätze verwiesen. Dass nach sechs Jahren Wartezeit das Album dann aber mit Müh´ und Not gerade mal die 40-Minuten-Marke passiert, ist ein Witz. Wenigstens wissen wir nun ein wenig mehr über deutsche Literaturgeschichte bescheid... und dass es Wölfe in Europa vermutlich nur zur Merowingerzeit gegeben hat ;-)

Dagger


http://www.metalspheres.de

Seit dem letzten Album sind sechs Jahre ins Land gezogen, Menhir hielten sich mit beständiger Livepräsenz im Gespräch und stellten bereits vor knapp zwei Jahren erste Songs des neuen Albums bei Konzerten vor. Nun haben sie es endlich geschafft, die Platte zu veröffentlichen; gerade mal sechs neue Stücke sind enthalten. Etwas mager? In Sachen Spielzeit vielleicht, qualitativ hingegen haben sich die Thüringer mehr als übertroffen! Menhir zählten ja schon immer zu den besten Bands in ihrem Genre, haben sich aber mit ihrem neuen Werk selbst ein Denkmal gesetzt. Stilistisch ist eine deutliche Weiterentwicklung zu konstatieren; die Truppe tritt weniger aufs Gaspedal, baut mehr verschiedene Tempi in ihre Songs ein und geht noch abwechslungsreicher (und trotzdem jederzeit eingängig und nachvollziehbar) zur Sache. Den größten Fortschritt hat Heiko Gerull gemacht, denn der Mann hat hörbar Gesangsstunden genommen, demzufolge verzichten Menhir mittlerweile überwiegend auf Kreischgesang, Gerull singt beinahe ausschließlich melodisch und macht hierbei eine sehr gute Figur. Trotz aller Änderungen sind sich Menhir jedoch absolut treu geblieben, der typische Sound der Band ist sofort erkennbar. Eingebettet in vier "normale" neue Menhir-Songs ist das Herzstück des Albums in seiner Mitte zu finden: "Das Hildebrandslied", aufgeteilt in zwei Parts und zusammen eine gute Viertelstunde lang, vertont ebendiesen althochdeutschen Text so kongenial, daß man vor der Band wirklich den Hut ziehen muß. Menhir schaffen es, die Emotionen des alten Heldenliedes auf eine Weise umzusetzen, daß es einem geradezu Schauer den Rücken hinunterjagt. Dem Text angemessen wird der Hörer durch ein Wechselbad der Stimmungen gejagt und darf gefesselt die tragische Zusammenkunft des alten Hildebrand und seines Sohnes mitverfolgen. Eine knappe Dreiviertelstunde lang gibt es also Musik vom feinsten; Trollzorn haben sich darüberhinaus nicht lumpen lassen und dem Album eine schmucke Verpackung in Form eines hübsch aufgemachten Digibooks verpaßt. Mit diesem Album im allgemeinen und dem Titelstück im besonderen liefern Menhir ihr bislang bestes Werk ab und lassen 95% der Pagan Metal-Szene weit hinter sich. Herzlichen Glückwunsch nach Thüringen!

Rezensent Till

http://www.folkmetal.de

Als Pagan Metal noch nicht „trendy“ war wie heute, machten sich Menhir auf, die Menschen mit vertonten Geschichten aus längst vergangenen Zeiten zu erfreuen. Damit war ihnen besonders im eigenen Lande ein Exotenstatus sicher. Heute sieht das alles mehr als anders aus. Pagan Metal-Bands sind wie Pilze aus einem nährstoffreichen Waldboden geschossen bzw. die Plattenfirmen haben den schon vorher dagewesenen Underground nach eben diesen Bands durchforstet und sie wie Massenware unter Vertrag genommen. Die Folgen davon sind mehr als klar – der Death Metal hat uns das Anfang der 90´er Jahre gezeigt: Der Markt ist übersättigt, der Fan verliert den Überblick. Schrott von Qualität zu trennen wird mehr als schwierig. Umso schöner ist es, wenn sich die Wegbereiter eines Genres auch nach vielen Jahren immer wieder zur Spitze vorkämpfen und der Szene damit zeigen, wo der (Thor-)Hammer hängt. So hat die gesamte Pagan Metal-Szene nicht mit wenig Interesse einem neuen Menhir-Album entgegengesehen. Das letzte Machwerk „Ziuwari“ liegt ja immerhin schon etwa sechs Jahre zurück. Was die Thüringer mit „Hildebrandslied“ auf den Gabentisch knallen ist lupenreiner 1A Pagan Metal. Keine Zugeständnisse an moderne Trends, dafür viele erfüllte Klischees (was nicht negativ zu verstehen ist). Da passen die Texte, die hymnengleichen Melodien, der ausdrucksstarke Gesang und ganz besonders die Atmosphäre, welche beim Hören des Albums allgegenwärtig ist. Das Hauptaugenmerk liegt weiterhin auf dem klaren Gesang, welcher jede Klippe der Peinlichkeit umschifft (in dem Genre sind Fehltritte beim Gesang leider allgegenwärtig). Gelegentliches Gekreische nimmt da eher den Stellenwert als „Auflockerung“ oder „Farbtupfer“ ein. Im Fokus vom neuen Machwerk steht dabei das Hildebrandslied, um welches man sich mittig im Album kümmert. Ich will jetzt hier nicht in geschichtsträchtige Erzählungen verfallen, darum…wer inhaltlich etwas wissen möchte, schlage in der entsprechenden Literatur nach. Nach einem kurzen Intro startet Teil I mit großen Melodien und einer melancholischen Grundstimmung, die zum greifen nahe scheint. Für mich einer der besten Songs dieses Genres, ohne jetzt wirklich außergewöhnlich instrumentiert zu sein oder mit irgendetwas vollkommen außer der Art zu schlagen. Mal wieder ein Beweis, dass man das Rad nicht neuer erfinden muss, um es perfekt zu drehen. Teil II stellt den folkigen Teil des Liedes dar. Da klingt das ganze eher nach früheren Zeiten, weil ein modernes Instrument wie das Schlagzeug fehlt. Da wird eine Geschichte am Lagerfeuer weitergegeben in einer Zeit, wo die Menschen noch den Geschichten der Alten mit Spannung zugehört haben, als sich mit der Monotonie der Glotze zuzudröhnen. Ganz ganz großes Kino dieser Doppelschlag. Beim Rest des Albums handelt es sich nicht um Beiwerk sondern um musikalische Tonkunst mit Gütesiegel. „Das alte Lied des Windes“, also der Opener, macht dabei die beste Figur. Erhabenes Midtempo mischt sich mit kurzen Blastbeateruptionen. Ein starker Refrain und schickes Sologefiedel machen den Song passgenau und rund. Über die getragenen Melodien muss ich hier keine Worte mehr verlieren denke ich. „Des Kriegers Gesicht – Ulfhednar“ macht sich danach mit den gleichen Zutaten auf den Weg, den Gehörgang zu besetzen und dort sein Lager aufzuschlagen. Was will man mehr. Im Zusammenhang mit dem detailverliebt gestalteten DIN A5 Digibook avanciert Menhirs „Hildebrandslied“ zum absoluten Pflichtkauf für Pagan Metal-Freaks und zur Anlausch-/Kaufempfehlung für jeden Metalhead mit Neigungen zu Heavy/Power/Progressive oder ähnlichem Metal.

Bewertung: 9 von 10 Punkten Danny Hoff


http://www.metal-mirror.de

Album des Monats

Dieses Album haben Pagan-Fans sehnlichst erwartet. Sechs Jahre hat es gedauert, bis „Hildebrandslied“, das vierte Album der deutschen Heiden- Institution Menhir, endlich erscheinen konnte. Und Menhir sind mutig: Auf „Hildebrandslied“ werden neue Wege beschritten. Die Band aus Thüringen schreitet verstärkt mit akustischen Gitarren und folkloristischen Elemente zu Werke und lässt über weite Strecken die rauhen Vocals komplett außer Acht. Stattdessen triumphiert Heiko Gerulls hymnenhafte Stimme, die im Vergleich zu den Vorgängeralben massig an Qualität dazu gewonnen hat und episch, balladesk und schlichtweg einzigartig geworden ist. Im Fokus des Albums steht das „Hildebrandslied“, einer der frühesten poetischen Texte in deutscher Sprache. Inhaltlich behandelt das Lied das Aufeinandertreffen von Hildebrand, dem Waffenmeister Dietrich von Berns, der nach 30 Jahren nach Hause zurückkehrt, und seinem Sohn, der sich ihm mit seinem Heer in den Weg stellt, worauf es zum Kampf zwischen Vater und Sohn kommt. So viel zur Geschichte. Menhir greifen den alten Text in der Original-Fassung auf und formen aus ihm zwei Songs, die voll musikalischer Magie strotzen und von einem Intro eingeläutet werden. „Das Hildebrandslied Teil 1“ fasziniert durch seine Melodie, die Hintergrund- Synthesizer und Heikos Vocals, welche der Mid-Tempo-Hymne einen unglaublichen Ohrwurm-Charakter verleihen. Zwischendurch gibt es noch Soundclips von Schwertern und Pferden und fertig ist der Epos. Der zweite Teil des Lieds ist sehr viel folkloristischer gestaltet, wird von mittelalterlichen Trommeln und einem gewaltigen Chor hinterlegt und verzichtet weitgehend auf Riffs oder Synthesizer. Im Vordergrund steht auch hier Heikos unglaubliche Stimme. Die Songs außerhalb der beiden Hildebrandslieder können ebenfalls überzeugen. Hier gibt es ab und an auch wieder rauhe Vocals auf die Lauscher, die einen schönen Kontrast zu den allgemein dominierenden cleanen Gesangspassagen bilden. Diese überzeugen am allerstärksten beim Anspieltip „Weit in der Ferne“. Die Nicht-Hildebrandslieder wirken weiterhin Riff-lastiger („Das alte Lied des Windes“). Hier werden zwischenzeitlich die Synthies zum Hintergrund-Faktor degradiert, was ebenfalls eine willkommene Abwechslung ist. Kurzum: Das Experimentieren hat sich für Menhir gelohnt. Diese Platte verzaubert am Stück. Wollen wir nur hoffen, dass es die nächste Platte nicht erst in sechs Jahren gibt...

9 / 10 (Dorian Gorr)

Weitere Stimmen aus der Redaktion

Auch wenn Menhir um einiges seichter zur Sache gehen, als man es noch von ihnen von „Thuringia“ und „Die Ewigen Steine“ gewohnt ist, kann „Hildebrandslied“ erneut vor allen Dingen durch die große Melodieführung und Heikos erhabenen Vocals punkten. Zwar haut mich persönlich der zweite Teil des Hildebrandlied nicht so sehr vom Hocker, allerdings können Songs wie „Dein Ahn“ dick Punkte einheimsen.

(David Dankert)

Die neue Scheibe Menhirs ist ein sehr episches Werk geworden, das jedem Pagan– und Viking-Freund zum Reinhören angeraten sei. Weniger agressiv, jedoch viel breiter und teilweise verträumt und hymnisch wirkt das Konzept des neuen Silberlings. Besonders das zweiteilige Titelstück samt Intro ist in sich geschlossen ein Hammerstück geworden. Hier kann man getrost mal antesten und sich positiv überraschen lassen!

(Elvis Dolff)

Zurzeit kann sich wohl niemand dem Pagan Metal-Boom entziehen. Menhir haben mit „Hildebrandslied“ ein Album geschaffen, das aus der Menge an Veröffentlichungen positiv hervorsticht. Die Truppe tritt weniger auf das Gaspedal, legt aber dafür mehr Wert auf den cleanen Gesang und die Texte. Besonders die beiden Titeltracks sind ein wahrer Genuss. Ein sehr stimmungsvolles Pagan-Album.

(Jenny Bombeck)

http://www.amboss-mag.de

Das letzte Album der deutschen Pagan Metal-Urgesteine liegt etwa 6 Jahre zurück. Nun lassen MENHIR wieder von sich hören mit der Vertonung des "Hildsbrandlied", dem einzig erhaltenen germanischen Heldenlied in deutscher Sprache. Doch bevor man die Intonierung in altdeutscher Sprache in mitten des Albums zu hören bekommt, gibt's zwei epische Pagan Metal Stücke vorab. Mit "Das alte Lied des Windes" begint das 42-minütige Werk und der Songs zeigt gleich die Stärken von MENHIR auf. Hymische Melodien epischen Ausmaßes verknüpft mit heroisch cleanem Gesang. Ein wenig Chorgesang dazu verstärkt diesen Eindruck und macht den Opener zu einem wirklich schönen Song. Selten, dass man mal gesanglich richtig aggressiv wird, aber das kommt auch an einigen Stellen vor, aber meistens schwebt während des gesamten Albums der cleane Gesang über der Gitarren- und Rhythmusfraktion. In Track 2 ist das sehr ähnlich strukturiert wie auch die letzten beiden Stücke des Albums, wobei das Schlussstück "Weit in der Ferne" von allen Songs mir am besten gefällt. Kommen wir auf den eigentlichen Mittelpunkt des Albums zurück, das "Hildebrandslied", welches von einem Intro eingeleitet in 2 Abschnitten vorgetragen wird. Während die restlichen Songs in hochdeutsch gesungen werden, fällt hier das Altdeutsche als erstes auf. Gesanglich etwas gewöhnungsbedürftig durch Aussprache und Sparchrhythmik ist die musikalische Untermalung aber passend gelungen. Es gibt einige Spannungsbögen und entsprechend ruhige sowie energischere Momente, alles in allem aber zumeist episch heroisch (wie gewohnt). Das neue Album von MENHIR ist zwar kein Meilenstein der Pagan Metal Geschichte geworden, aber insgesamt einfach schön. Gerade der heroische Gesangs ist sehr angenehm zu hören und bildet in Verbindung mit der Musik ein angenehmes Hörgefühl. "Hildebrandslied" ist sowohl für Pagan als auch Folk Metal Freunde eine interessante Sache, zumal das DINA5 Digibook zusätzlich auch keinen schlechten Eindruck im Regal hinterlässt.

(eller)


http://www.metalroxx.com

Endlich ist es da. Das langerwartete, neue Album der thüringischen Pagan Metal Urväter von MENHIR. „Hildebrandslied“ heißt die neue Scheibe und schon wegen diesem Titel darf man auf die musikalische Umsetzung gespannt sein. Schon im Frühjahr sah man auf Festivals wie z.B. dem Ragnarök T-Shirts, die bereits mit dem Cover der aus 7 Songs bestehenden CD bedruckt waren. Der erste Track ist ein Intro der den folgenden Song „Des Kriegers Gesicht“ wunderschön und episch einleitet. Der Song ist im Midtempo Bereich anzusiedeln und überzeugt durch Melodie, Atmosphäre und dem Text, welcher in Altdeutsch gehalten ist. Ein sehr stimmungsvoller und edler Beginn. Es folgt ein weiteres Intro welches durch Gesang und Akustikgitarren getragen wird und auf den ersten Teil des Hildebrandsliedes einstimmt. Der erste Teil beginnt so wie es viele von MENHIR erwarten. Der Gesang ist aggressiver und die Band zieht das Tempo an. Dies ändert sich aber schnell und das Tempo wird wieder herausgenommen. Der Gesang wechselt mit dem Tempowechsel wieder in den cleanen Gesang. Dieses zieht sich bis zum Ende des Songs fort. Trotzdem ein sehr interessanter Song. Und schon sind wir beim 2. Teil des Hildebrandslieds angekommen. Auch dieser lebt von sehr gut erzeugter Atmosphäre, wobei hier der Gesang öfter vom cleanen zum aggressiven wechselt. Dieser Track zählt neben dem stimmungsvollen „Des Kriegers Gesicht“ bis zu diesem Zeitpunkt zu den absoluten Highlights dieses Albums. Es folgt „Dein Ahn“. Dieser Song weiß von Anfang an zu überzeugen. Sehr schöne Melodie und von Keyboards erzeugte erhabene Stimmung. Ein weiterer Höhepunkt auf diesem Album, wobei auch hier der Gesang ständig wechselt. Abgeschlossen wird dieses Meisterwerk von „Weit in der Ferne“. Einen besseren Abschluss für dieses Album könnte es nicht geben und ich denke, dass dieser Song auch live eines von vielen Highlights eines Konzertes dieser im wahrsten Sinne von Odin gesegneten Band sein kann. Es bleibt fest zu halten das MENHIR ein Hammeralbum abgeliefert haben, woran sich viele Pagan Metal Bands messen lassen müssen. Sie haben anno 2007 einen neuen Maßstab in Sachen Melodie und Atmosphäre gesetzt. Für Pagan Metal Fans ist dieses Album ein absoluter Pflichtkauf. Menhirfans der ersten Stunde müssen sich wahrscheinlich erst daran gewöhnen das der Gesang nicht mehr oft aggressiv ist, aber darüber werden sie sehr schnell hinwegsehen. Selbst Metaller die bis jetzt noch nichts mit Pagan Metal anfangen konnten, sollten mal ein Ohr riskieren. Einen besseren Einstieg zum Pagan Metal kann es kaum geben! Volle Punktzahl!

Alexander Proissl


http://www.heavy-metal.de

Die Veränderung ist eine Kraft die viel bewegt, doch in der Beständigkeit erreichen wir wahre Größe ! So steht es im Booklet und, bei den Göttern,.......so ist es !!!
Menhir gehören seit dem Beginn der deutschen Pagan-Metal-Szene dazu und waren seitdem ständig eine der führenden Bands auf diesem Gebiet. Um so neugieriger konnte man auf das neue Werk der Thüringer sein welches den Titel „Hildebrandslied“ trägt. Endlich halte ich es nun in meinen Händen..........
Schon alleine die edle Aufmachung als DIN-A5 Digi Book schafft es schon mich zu begeistern. Passender kann man ein solches Album einfach nicht verpacken. Leider ist es ja in der heutigen Zeit recht selten geworden dass man „gutem Wein“ eine angemessene Flasche verpasst aber hier ist das eindeutig gelungen.
Musikalisch ist „Hildebrandslied“ einfach nur genial zu nennen. Die folkloristischen Melodien und die teilweise hallige Produktion in den Gesangsparts verleihen dem Album eine ursprüngliche Erhabenheit. Heiko’s schöner und klarer Gesang paaren sich mit der Musik zu einer Einheit und auch die gute Soloarbeit macht aus diesem Longplayer ein gelungenes Kunstwerk. Die Texte werden, wie bei Menhir üblich, in deutscher Sprache vorgetragen. Schon der Opener „Das Alte Lied Des Windes“ hat es geschafft mich einfach nur zu fesseln. Die Musikalität die Menhir Anno 2007 in die Waagschale werfen lassen mich echt zu der Annahme kommen dass man das kaum noch steigern kann. Der Hauptteil des Albums ist dann auch, wie der Titel der Scheibe es schon ankündigt, das Hildebrandslied. Aufgeteilt in 3 Nummern (Intro/ Hildebrandslied Part 1 und 2) nimmt es den Großteil dieser Platte ein und zeigt einmal mehr die Kreativität der fünf Thüringer. Das kurz gehaltene Intro kommt mit Violine und Gitarre daher und stimmt ein auf die Geschichte die da folgt. Die tragende Musik zum bekannten Hildebrandslied versetzt den Hörer augenblicklich in die Geschichte die erzählt wird und schafft es sogar innere Gefühle anzusprechen wenn man dieser Dinge mag und sich darauf einlässt. Man kann das nur als stimmungsvoll beschreiben. Der Text wird hier in Althochdeutsch dargebracht, so wie die alten Schriften es hergeben. Für diejenigen die dem alten Dialekt nicht mehr mächtig sind gibt es aber hinten im Booklet eine Übersetzung.
Abgeschlossen wird dieses Album dann noch mit den Liedern „Dein Ahn“ und „Weit In Der Ferne“. Der geniale Text von „Dein Ahn“ drückt, meiner Meinung nach, genau das aus was wichtig ist zwischen den Leuten denen die Thematiken und, vor allen Dingen, die Werte des Heidentums, in welcher Variation auch immer, wichtig sind. Besser kann man das nicht in Worte kleiden.
Es ist wirklich schön dass selbst der deutsche Pagan Metal in sich so unterschiedlich und facettenreich ist und Platz für so viele verschiedene Stile und Bands bietet. Menhir gehören, nach dieser Platte mehr als je zuvor, zu dem großen Trio aus unseren Landen.
Ein Release welches mit Melodien begeistert die aus tiefstem Herzen kommen.

Ganz lockere 10 Punkte Kain


http://metalmessage.de

Noch heute fangen die Augen zahlloser Hörer an zu erstrahlen, wenn der Plattentitel „Ziuwari“ genannt wird – kein Wunder, gilt doch das 2002 erschienene Album dieser Thüringer Pagan Metal-Vorreiter nicht nur bei mir als zeitlose musikalische Großtat. Gegründet im Februar 1995, halten Menhir seit mittlerweile ganzen zwölf Jahren an ihrer erzheidnischen Vision von heroisch-epischen Schwermetallklängen fest, welche die Gruppe in aller künstlerischen und ideellen Authentizität verwirklicht. Auf das neue Klangwerk „Hildebrandslied“ mussten die vielen Anhänger der ostdeutschen Kriegerpoeten außergewöhnlich lange warten, die Gründe dafür sind sehr vielfältiger Natur. Fünf Jahre sind auf jeden Fall eine lange und vor allem bewegte Zeitspanne, die auch an einer Musikervereinigung nicht spurlos vorüber geht beziehungsweise gehen kann. Der großen inneren (An)Spannung, mit der man als Menhir-Fanatiker unweigerlich an die aktuelle Liedersammlung herangeht, darf man es daher nicht im Geringsten erlauben, das neue Liedgut Menhir´s an der vorherigen Veröffentlichung „Ziuwari“ zu bemessen. Denn sonst könnte es nämlich leicht sein, dass man den neuen Kompositionen der leidenschaftlichen Kostümträger und Altertums-Enthusiasten nicht erschöpfend genussvoll gewahr wird. Eingespielt wurden sieben detailreich ausgefeilte Epikerhymnen, welche sich auf knapp 42 Minuten Gesamtspieldauer erstrecken, allesamt gewohnt vortrefflich instrumentiert. Das merklich expressiv und virtuos komponierte Material entbehrt nicht selten wuchtig-dynamischer rasanter Rhythmusschübe, einmal mehr gereift ergehen sich Menhir daher in eher gesetzten Tempi – welche dafür mit wirklich traumhaft bezaubernden Melodiken versetzt wurden.
Vokalist Heiko Gerull glänzt durch faszinierende vokale Perfektion, betörend geschliffene Artikulationen und zungengestalterische Sensibilität – sogar bis in die kleinsten Schwebungen seiner beschwörenden Phrasierungen bewahrt er vollkommene Bardenwürde. Vor allem derart beherzte Klargesänge hört man wirklich sehr selten in diesem Metier, wenn überhaupt. Man kann sie in dieser natürlich reinen Ausformung vermutlich auch nur darbieten, wenn man der urheiligen altheidnischen Naturreligion aus grundehrlichsten Beweggründen dient. Gerull singt seine erlesenen Kehlenkünste mit höchster Kunstfertigkeit, im vollen Bewusstsein für Klangschönheit und mit beseelt heroischem Charisma der absoluten Sonderklasse. All die überaus profund gespielten Notenmuster der stärkend schweren Stromgitarren sind oft dermaßen durchdringend, dass sie altrömische Palisadenzäune wie Streichhölzer zersplittern zu lassen scheinen. Die hypnotischen Gitarrensoli wie auch die zauberisch einfühlsam orchestrierten Tastenarrangements werden dagegen mit entwaffnender Leichtigkeit dargeboten: Hierin wurde eindeutig riesengroßes Ohrenmerk auf vollends reibungsfreie Klangschichtungen gelegt. Für alle gespielten Instrumente gilt hier ohnehin: Die Interpretation der Emotionen lässt mir an Intensität des Ausdrucks nichts zu wünschen übrig. Dass man davon als Hörer nur schwerlich unberührt bleiben kann, sollte keine Frage wert sein. Feierliche Ausdrücke schier unglaublich berückender Anmut markieren zuweilen entrückt angeschlagene Akustikgitarren sowie niveauvolle Anleihen bei altertümlicher Volksmusik (neudeutsch: Neofolk), welche beispielsweise mit Streichinstrumenten kreiert werden.
Auch das äußerst substanzreiche, gezielt differenzierte Schlagzeugspiel ist mir eine Erwähnung wert, welches die Lieder durchweg mit traumwandlerischer Sicherheit markant betaktet. Nicht nur in der Einheit von spielerischer und sängerischer Homogenformung sind die Leistungen der Protagonisten allerhöchste Bewunderung wert. Das Ausklapp-Kartonformat in DINA5-Größe gebührt dieser herausragenden Veröffentlichung vollauf, reichhaltig bebildert und mit allen Lyriken erfüllt es den Zweck eines optischen Begleiters zur Musik. So bleibt erhebend mächtige Heidenmetallmusik zu rezipieren, die um ihrer Wertigkeit Willen erst einmal gänzlich erfasst und nachfolgend auch erschöpfend verstanden werden muss, um sie vollendet genießen zu können. Und dies ist in unseligen Zeiten massenmedial generierter Pseudohektik bekanntlich nur noch den Allerwenigsten in den Reihen der „Menschen“ überhaupt möglich. Nicht schlimm – denn so reduziert sich der Kreis derer, mit denen man die Begeisterung für eine einzigartige Gruppe wie Menhir letztlich teilen muss, auf ein kerngesundes Minimum.

© Markus Eck 10/10 (23.06.2007)

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Nicht gerade eilig hatten es MENHIR mit ihrem neuen Album. Inzwischen sind seit dem Meisterstück „Ziuwari“ sechs Jahre ins Land gezogen und mit dem frühsommerlichen Einbruch 2007 kam auch das „Hildebrandslied“ mehr oder weniger unerwartet daher, gab es doch bis knapp eine Woche vor der tatsächlichen Veröffentlichung kaum Informationen mehr über den Fortschritt des Albums. So stieg die Hoffnung der Anhänger auf ein hochklassiges Album wohl enorm, und zumindest optisch kann man ihm hohe Qualität bescheinigen. Ein schickes A5-Digipack mit einigen stimmungsvollen Fotos der bandeigenen Reenactmentgruppe Ulfhednar sowie schön aufbereiteten Texten zu allen Liedern und eine Erklärung und Übersetzung des Hildebrandliedes präsentieren die Musik mehr als ansprechend.
Etwas enttäuschend dürfte für viele der erste Blick auf die Gesamtspieldauer der Scheibe sein. Wenn man bedenkt, dass dermaßen viel Zeit seit der letzten Veröffentlichung verstrich, wirken knappe 41 Minuten auch wirklich nicht gerade übermäßig viel. Doch lassen wir diesen Punkt fürs erste außer Acht, schließlich zählt Qualität noch immer mehr als Quantität.
Der Einstieg gestaltet sich für MENHIR-Anhänger nicht gerade schwer, „Das alte Lied des Windes“ bietet von Beginn an Riffs und Melodien, wie sie nur von den Thüringern (oder auch allgemein eigentlich nur von thüringischen Gruppen) stammen können. Geändert hat sich nicht viel, die auf „Ziuwari“ eingeschlagene Schiene wird weitergefahren und stellenweise verfeinert bzw. verändert. So treten die Black Metal-Elemente immer weiter in den Hintergrund und machen dafür Platz für mehr Melodien und epische und auch oft getragene Klänge. Mehr als zuvor noch thront über allem der Klargesang von Heiko, der an Kraft und Erhabenheit noch mal zulegte und nun nahe der Perfektion erklingt. Seinen Keifgesang setzt er inzwischen recht selten ein, was nur folgerichtig ist, steht er dem klaren Gesang doch um einiges nach. Wenn, dann werden die bösartigen Klänge an sinnvollen Stellen eingesetzt.
Der Höhepunkt und Mittelpunkt des Albums ist – wie wohl unschwer zu erraten – das „Hildebrandslied“ in zwei Teilen plus dem „Intro“, insgesamt dauert es so 16 Minuten. Und in dieser Zeit, vor allem im ersten Teil, wird dem Höhrer ein Gänsehautschauer nach dem nächsten über die Haut gejagt, MENHIR zaubern eine fantastische, ergreifende und episch-erhabene Atmosphäre, der man sich kaum entziehen kann. Augen schließen, träumen und genießen ist hier angesagt. Teil 2 ist anschließend eine akustische Lagerfeuernummer, die mal wieder vor allem vom Barden- und auch Männerchorgesang lebt.
„Dein Ahn“ ist unter den restlichen vier Liedern das einzige, das noch eine schwarzmetallische Grundstimmung in sich trägt und somit vergleichsweise düster daherkommt. Das Eröffnungsstück, „Des Kriegers Gesicht – Ulfhednar“ sowie das abschließende „Weit in der Ferne“ dagegen sind typische MENHIR-Lieder voller schöner Melodien und majestätischer Ausstrahlung, an denen alle alten Anhänger Freude haben dürften.
Die Thüringer erschufen mit „Hildebrandslied“ ein tolles Pagan Metal-Album, mit dem sie den „Ziuwari“-Stil konsequent fortführen und erfreulicherweise immer mehr auf Klargesang denn Keifen setzen, was der Truppe bestens zu Gesicht steht. Die Begeisterung, die man beim Hören von „Ziuwari“ verspürt, will sich aber oftmals trotz der gesteigerten Epik nicht einstellen, womit der Vorgänger aktuell unerreicht bleibt und gegenüber dem großartigem Titelstück verblasst der Rest des Albums ein wenig.

Bewertung: 8/10 Redakteur: Stefan Popp

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MENHIR sind unangefochten die Urväter der thüringischen Heidenklänge. Und dies beweisen sie mit ihrer lang herbeigesehnten Neuerscheinung "Hildebrandslied" mehr als genug! Sieben Lieder können so verdammt kurz sein und doch so aussagekräftig und intensiv wie ein archaischer 1000-Seiten Foliant. Die "Hildebrandslied" ist unerreichbar. Unendlich schön, trauer-tragend melancholisch und so voller künstlerischem Können und tiefer Verbundenheit zu Besungenem, dass es einem fast das Herz zerreißen möchte.
Nach einer 12jährigen Bandgeschichte ist dies das Werk mit dem sich MENHIR selbst die Krone aufsetzen. Ob es nun "Die Ewigen Steine"; Buchonia", Thuringia" oder "Ziuwari" sind - in der "Hildebrandslied" fließen alle Elemente und Essenzen der vergangenen Alben zu einem perfektionierten Ganzen zusammen.
Schon "Das Alte Lied Des Windes" ist einfach grandios. Dieses Gespür für Melodie, sei es nun beim Gesang oder den Gitarren, ist einfach ein Talent der Band. Sechs Minuten verfliegen mit den Zeilen und glimmen dennoch im Kern des Geistes weiter. Einfach vollkommen; so auch beim zweiten Lied "Des Kriegers Gesicht - Ulfhednar". Prägnant ertönt wie immer die Gesangsmelodie, bzw. der Gesang im Vordergrund und der eigene Aufbau der Songstrukturen trägt mit dazu bei, dass es nie langweilig oder eintönig wird.
Das in zwei Teile gegliederte Hildebrandslied hingegen schafft dann was nur wenige Lieder vollbringen. Mit einer ungezügelten Intensität und Leidenschaft fleht und beklagt Heiko mit seinem meisterlichen Gesang das tragische Geschehen und vermag es so die historischen Ereignisse in die jähe Gegenwart zu projizieren um den Hörer unmittelbar an den einstigen Begebenheiten teilhaben zu lassen.
Zur Erinnerung:
Bei dem Zusammentreffen ihrer beiden Heere erkennt der Sohn (Hadubrand) den Vater (Hildebrand) nach dessen jahrelanger Abwesenheit nicht wieder und die schicksalhafte Situation eskaliert in einem dramatischen Zweikampf.
Gerade beim ersten Teil des Hildebrandliedes komme ich mir fast irr vor mir anmaßen zu wollen, Gehörtes irgendwie in Worte fassen zu können.
Wenn man es vermag einen geschichtlichen Text in einen derartig perfekten musikalischen Kontext zu kleiden so zeugt dies nicht von einem beliebigen historischen Interesse sondern beweist vielmehr das tiefe Verständnis und die wahre Erkenntnis um die Wichtigkeit eines solchen überlieferten Textdokumentes.
Das ist Epik in ihrer Vollendung. Ein Lied, eine Melodie welche die Zeiten sehr wohl überdauern wird. Denn was sich, eingeleitet durch ein kurzes Intro, zu Beginn zweieinhalb Minuten trügerisch erhaben und frohgemut seinen Weg durch die Gehörgänge bahnte, nimmt nach drei Minuten eine unsagbar tragische Wendung die sich ohne Verluste ihren Weg ins trauernde Herzen schlägt und schlagartig wird man sich des dramatischen Ausmaßes des Ereignisses bewusst. Diese Klänge sind schonungsloser als jeder todbringende Pfeil mitten ins Herz. Ein Brennen erfüllt die Brust, die Gewissheit ist zur trunkenen Verzweiflung erwachsen und alte Taten scheinen auf ewig unvergessen, unverziehen. Dieses Lied alleine verdient seine 10 Punkte.
Respekt auch dafür, jenes in althochdeutscher Sprache (in Form einer sehr eigenen altsächsisch-bairischen Mischsprache) erhaltene Dokument zu vertonen und gesanglich vorzutragen. Dieses ohne Frage schwierige Unterfangen dürfte wohl den Großteil der Aufnahmezeit auf sich genommen haben und dennoch scheint es als hätte Heiko nie in einer anderen Sprache gesungen.
Der zweite Teil hingegen erklingt, erstaunlich ruhig und stark von mittelalterlichen Klängen beeinflusst, als akustisches Instrumentalstück. Und auch wenn es zu Beginn fast befremdlich an dieser Stelle wirkt, so entwickelt es durch seine nostalgische Gestaltung sogleich eine strahlende Anmut. Inhaltlich befinden sich beide Männer an dieser Stelle in jenem entscheidenden Dialog der den Kampf beider zur Folge haben wird. Durch den Liedaufbau wird das Geschehen nun auf eine übergeordnete Sphäre gehoben, welche die beiden in ihrem Tun vom Rest der Welt abzuschotten scheint. Eine tragende Geigenmelodie kündet vom kommenden Unglück, energischer wird das Lied alsbald beide hitzig aneinandergeraten...
Das letzte Lied "Weit In Der Ferne" rundet jenes meisterliche Erzeugnis fließend und stilvoll ab, prophezeiend, dass es eines Tages weitergehen wird. Ein würdiger Ausklang für ein außerordentliches Album! Ach, man könnte Worte noch und nöcher über Enthusiasmus, Inbrunst und den Detailreichtum verlieren, mit dem das Album erdacht und gestaltet wurde. Das große, auffallende A5 Format (im Digipack) oder das aufwendig bebilderte Booklet (die Bandmitglieder natürlich in historischer Gewandung, teils hoch zu Ross) welches nicht nur alle Texte, sondern sowohl eine Kopie des Originaldokumentes und eine Erklärung der Bedeutung des Hildebrandslied enthält, als auch eine deutsche Übersetzung, sind beispielsweise zu nennen.
Was das Album jedoch zu einem Perfekten werden lässt ist das große Ganze, entstanden durch diese zahlreichen kleinen Genialitäten. MENHIR komponieren einfach durchweg intensive und eindringliche Lieder die in höchstem Maße ausdrucksstark, ja sentimental durch gezielte Betonungen von der Leidenschaft für ihre Sache sprechen. Wie keine Zweiten vermögen sie mich seit jeher mit ihren außergewöhnlichen Melodien zu fesseln, zu bannen. Dabei sprechen sie allein durch ihre Klangfarben und meistens ist es nur eine winzige Melodie die derart viel Emotionen in sich wahrt, dass sie dadurch mehr als nur einen Wiedererkennungswert in sich birgt. Musik eben, die jeder wahrlich ohne Worte versteht!
Enden kann ich nur mit einer ernst gemeinten Aufforderung an alle Interessierten sich dieses Werk schnellstmöglich zuzulegen!
...und ich freue mich, in meinem 100. Review 10 Punkte vergeben zu können.

10.0 Punkte von Steffi (am 17.05.2007)

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Manche Bands haben wirklich Nerven. Sechs Jahre für ein Album. Sechs Jahre für ein Album von 42 Minuten Spielzeit. Und: sechs Jahre Wartezeit, endlose Studioaufenthalte, keine Information, und auf einmal ist das Teil erhältlich - keine Promo, keine Infos, keine MP3s. Dillentantismus oder Offlinemarketing ganz im Sinne der Naturverbundenheit? Keine Ahnung, hören wir mal rein.
"Das alte Lied des Windes", kitschiger Titel wie eh und je. Der Song stammt unverkennbar von MENHIR - fiedelige Leadgitarren, melodisches Pagan-Metal-Riff, zukleisternde Streicherkeyboards, überlauter, fast chorartiger Cleangesang Heiko Gerulls, der offenbar fleißig geübt hat. Im weiteren Verlauf des Stücks begegnen uns scheinbar endlose Sologitarren, die über die Spannbreite einer Oktave allerdings kaum hinauskommen und nach über zwei Minuten am Stück auch schlicht nerven. Standardkost.
Dann "Des Kriegers Gesicht (Ulfhednar)", was mag das für eine Visage sein? Prinzipiell dasselbe Profil wie eben gerade noch - der Drumbeat ist der gleiche, das Gitarrenmuster ist das gleiche, der Gesang... tatsächlich, fast kein Unterschied. Die langsamsten Parts des Stückes erinnern ein wenig an die stampfenden FALKENBACH-Passagen, auch wegen der permanenten und penetranten Streichteppiche. Hier ist auch das erste Mal - übrigens ganz selten auf der Platte - keifender Gesang zu hören. Der ist mittlerweile so eierlos, dass MENHIR in der Tat gut daran tun, sich auf die cleane Version zu beschränken.
Und jetzt, was ist das? Falsche Songreihenfolge? Nein, das "Intro" ist diesmal wirklich Track drei und leitet das Titelstück ein, das schon vor Jahren großspurig als "Vertonung des altehrwürdigen Hildebrandsliedes" angekündigt war. Abgesehen davon, dass das Lied absolut eintönig, aber immerhin nett schwelgerisch klingt und absolut KEINEN Höhepunkt oder gar einen am Text orientierten Spannungsbogen hat, kommt die Umsetzung des althochdeutschen Textes einer totalen Katastrophe gleich.
Natürlich kann nicht jeder studierter Altgermanist sein, aber diesen Text, der so voller Kraft und sprachlicher Schönheit ist, gnadenlos in den stumpf heidenmetallischen Rhythmus des Songs zu pressen, das ist nichts weiter als die Vergewaltigung eines Sprachdenkmals. Es wird ja so gerne davon gesprochen, wie viel Ahnung MENHIR von den Inhalten ihrer Musik haben, als Initiatoren einer Reenactmentgruppe und dergleichen - der völlig am Satzrhythmus vorbeischrammende Gesangsvortrag, der weder vor Interpunktion noch vor Silben oder Sinnabsätzen Respekt hat, spricht da allerdings eine ganz andere Sprache. Da werden Wiederholungen mitten im Satz eingebaut, die überhaupt keinen mitten im Satz eingebaut, die überhaupt keinen Sinn haben (seht Ihr...), Schlachtensamples mitten in friedlichen Dialogen eingesetzt (schon schlecht, wenn man nicht weiß wann der Kampf losgeht...) und die gesamte Aussprache verhunzt, dass sich meinem Mediävistik-Prof die Zehennägel von hinten aufrollen würden. Es handelt sich, zur Erinnerung, um ein DEUTSCHES Textdokument, nicht um Italienisch, Englisch oder irgendeine wunderbar kitschige und heidnische Fantasiesprache. Althochdeutsch ist dem heutigen "Plattdeutsch" in der Aussprache recht nahe, Heiko intoniert allerdings einen unverständlichen Wortwust, der eher an Esperanto erinnert denn an eine alte deutsche Sprachstufe. Kurzum: MENHIRs "Hildebrandslied"-Version ist sogar noch um Welten schlechter als die unfassbar lachhafte IN EXTREMO-Interpretation der Merseburger Zaubersprüche. Das Schlimmste ist, dass die heidnischen Horden, die ja oft genug schon mit modernem Standarddeutsch Schwierigkeiten haben, das Lied trotzdem wie bescheuert abfeiern werden (geschieht aktuell auch schon, wenn man sich diverse Foren und Gästebücher durchschaut). Da ist von "klasse altertümlichem Text" die Rede, ich lache mich tot. Was solls, historische Korrektheit hat noch niemanden in diesem Genre gekümmert, warum sollte das jetzt anders sein. Schade und peinlich und ich fürchte, typisch für Deutschland.
Immerhin ist die Musik auf "Hildebrandslied" nicht schlechter als auf allen anderen MENHIR-Alben, die verstärkt verwendeten Akustikpassagen sind sogar angenehm und erinnern an "Buchonia", nur in weit besserer Klangqualität. Die Produktion ist übrigens, bis auf die viel zu leisen und dumpfen Rhythmusgitarren, hörbar und vor allem in den Midtempopassagen druckvoll. Für das schwarzmetallisch beeinflusste "Dein Ahn" gilt das allerdings nicht, hier gehen alle Instrumente in einem seltsamen Soundbrei unterhalb des Kreischgesangs und des peinlichen Rocksolos unter. Dazu ein nochmals wundervoller Text, der sich (mein Lieblingsthema!) mit dem gar wunderbar naturverbundenen Leben der Altvorderen beschäftigt, das voller Brotbacken, Blockhäuser, Mühlsteine, Saaten und Kinderwiegen gewesen ist. Wunderschön! Spektakulärer Blödsinn, wenn Ihr mich fragt, der aber natürlich voll in die Kerbe der naiven Pagan-Metal-Vorstellungen der Szene schlägt. Das Album schließt mit "Weit in die Ferne", das mit den altbekannten Doublebasspassagen, Streichern und epischen Melodien "bezaubert". Nichts, das man nicht schon oft genug gehört hätte, auf diesem Album, auf anderen MENHIR-Alben und bei anderen Bands.
Ich glaube, dass an MENHIR in den letzten Jahren einiges vorübergegangen ist. Sechs Jahre sind eine lange Zeit, in der Nachwuchskapellen wie WOLFCHANT zwei Alben veröffentlicht haben, die nicht viel schlechter sind als "Hildebrandslied", und in der andere Bands ihren Stil weiterentwickelt haben. Von Entwicklung ist bei MENHIR aber, bis auf den Gesang, nicht viel zu merken: immer derselbe Stiefel mit Doublebasspassage, Strophe, Leadgitarre, Strophe, Leadgitarre, Doublebasspassage usw. Genau das ist es aber sicherlich, was die ohnehin vollkommen rückwärtsgewandte Pagan-Metal-Szene so liebt. Mich kotzt dieses ganze unreflektierte Abfeiern enorm an, und die Platte langweilt und nervt mich zu Tode. Für alle Fans dieser Musik heißt das also: KAUFEN! Kommt außerdem in einem schicken A5-Buch, das noch besser als sonst vom Inhalt ablenkt.

Punkte: 5/10 (Alboin / 18.05.2007)

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Die Fans kaum einer anderen Pagan-Band mussten so lange auf das neue Album warten wie die Fans von Menhir. Doch nun ist „Ziuwari“s Nachfolger „Hildebrandslied“ endlich fertiggestellt und das Warten hat sich allemal gelohnt.
Beim 1. Track „Das alte Lied des Windes“ wurde thematisch an Ziuwari angeknüpft und man meint, einige altbekannte Melodien zu hören. Dies ist auch beinahe der einzige Song, bei dem noch an ganz kurzen Stellen eine Gesangsart zu hören ist, die an Growling erinnert. Doch ab dem 2. Track ist bis auf seltene Ausnahmen Schluss damit. Ab sofort geht es in die Tiefe und wird den straighten Lyrics folgend auch musikalisch durch und durch heidnisch. Mit endlos heroischem Gesang (und mit Gesang ist wirklich Gesang gemeint, nicht etwa Gekrächze oder Gegrowle) und mit stolzer, klarer Stimme werden die Texte von Sänger Heiko in die Welt geschmettert und fluten die Sinne mit einem Gefühl von stolzem Bewusstsein und Edelmut.
Gleich bei „Des Kriegers Gesicht“, welches stilecht mit dem Heulen des Wolfes beginnt, kann man erahnen, auf welchem gewaltigen Ideen- und somit Melodienreichtum dieses Album aufbaut und mit welcher Hingabe die Lieder geschrieben wurden. Kriegerische Gitarren begleiten uns durch Lyrics und Interpretationen, eingebettet in ausgefeiltes Songwriting, das über Jahre in Herz und Gedanken des Songschreibers gereift ist (denn solch durchdachten Tiefgang kann man nicht mal eben aus dem Ärmel schütteln, wie es diverse Möchtegern-Pagan-Bands zuhauf versuchten und scheiterten), ganz zu schweigen davon, dass Menhir für lyrische Darbietungen garantieren, die dem wahren Heiden direkt in’s Herz gehen.
Beim ca. 9-minütigen „Hildebrandslied I“ – Track und dessen Fortsetzung „Hildebrandslied II“ wartet sprachlich eine fantastische Abwechslung (mehr wird an dieser Stelle nicht verraten, doch wer mit der wörtlichen Bedeutung der Songtitel etwas anzufangen weiß, wird eh wissen, was es ist). Diese 2 Werke strotzen nur so vor gefühlvoller Erhabenheit. Wie es schon Quorthon seinerzeit vormachte, werden auch hier Geräusche in den jeweiligen Song eingearbeitet (z.B. Kampfgeräusche), die die jeweilige Stimmung des Songs noch verstärken.
Insgesamt ist dieses Album (welches übrigens in hervorragender Aufnahmequalität daherkommt) noch stärker und weitaus edler, heroischer und kraftvoller als das letzte. Während Ziuwari noch einige unruhige Passagen enthielt, ruht „Hildebrandslied“ fest und unverwüstlich in sich selbst und verströmt seine fesselnde Wirkung in hochmelodischen, teils sehr langen, tragenden Mid- und Slowtempo-Stücken. Beim Hören drängt sich einfach der Verdacht auf, dass Menhir nicht nur die ersten waren, die die deutschsprachige Pagan-Metal-Welle losgetreten haben, sondern dass sie auch die Letzten sein werden, die dieser Musik treu sind, denn es reicht einfach keine andere deutschsprachige, heidnische Band mit ihrer Musik an sie heran, und gleich der wirklichen Wortbedeutung eines Menhirs stehen sie unzerstörbar im Sturm und beeindrucken durch ihre Gewaltigkeit.
Anzumerken sei noch, dass sich die Gesangsleistung von Heiko seit dem letzten Album nochmals deutlich gesteigert hat... tonsicher und voller Hingabe glänzt seine Stimme durch heroisches Selbstbewusstsein; vor allem die teils mehrstimmigen Gesänge an einigen Stellen werdet ihr mögen (während einiger Passagen durch weibliche stimmliche Untermalung aufgewertet).
Obwohl es nur 7 Tracks enthält, kommt das Album auf eine Spiellänge von mehr als 40 Minuten und brilliert durch ein aufwendiges Outfit. Die CD kommt in A5-großer Hülle, die aufwendig gestaltet ist und ein Booklet mit sehr vielen Seiten enthält, welches vor allem die langjährigen Fans interessieren dürfte.
Letzte Info hierzu > momentan könnt ihr das originale Album nirgendwo sonst bestellen als nur allein auf www.ziuwari.de!

Punkte: 10 von 10 Review von Twilightheart

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