http://subkultur.com
Über drei Jahre sind seit dem letzten Lebenszeichen Menhirs ins
Land gezogen. Entsprechend feierlich beginnt das neue Opus der
Thüringer mit hymnischen Keyboards, bevor uns Heikos kraftvolle
Stimme auf eine weitere Reise in die Vergangenheit entführt.
Menhir sind ihrem Stil hundertprozentig treu geblieben. Die vier
Musiker erzählen einmal mehr von den Göttern des Nordens, von
Schlachten aus alten Tagen und der Schönheit ihrer Heimat. Dabei
ist das Songmaterial besser als je zuvor. Die Gitarrenarbeit ist um
einiges versierter als auf den alten Alben. Die Instrumente bilden in
ihrem Zusammenspiel eine geschlossnen Einheit. Heiko konnte seine
gesangliche Leistung deutlich verbessern. Besonders deutlich wird die
enorme qualitative Steigerung seiner Sangeskunst im Titel "Das
verborgene Reich", dem einzigen Song, in dem komplett auf die sonst
typischen Grim-Vocals als Kontrast zu den klaren Gesangparts verzichtet
wird. Das Resultat ist eine gefühlvolle Ode, die den Hörer zu
mitsingen verleitet. Als Ausgleich treten Menhir das Gaspedal im
folgenden "Valhalla" streckenweise bis zum Anschlag durch, um all die
Raserei in einem hymnischen Refrain aufzufangen - ein Wechselspiel der
Emotionen, wie man es besser kaum inszinieren kann.Das detailverliebte
Coverartwork rundet den positiven Eindruck diese Kleinods heidnischer
Tonkunst ab. Es besteht kein Zweifel, neben Suidakra sind Menhir die
Spitzenreiter der deutschen Pagan-Metal-Fraktion. Einziges
Ärgernis ist die knappe Spielzeit von nur 38 Minuten. Da
hätte locker noch ein Song mehr drin sein können,
schließlich haben die Fans lange genug auf dieses Album warten
müssen.
Dagger
http://www.metal.de
Warum kannte ich "Menhir" bis dato eigentlich nur vom
sagen hören und habe noch nie eins ihrer Tondokumente zu Ohren
bekommen? Ehrlich gesagt wundere ich mich selbst darüber,
schliesslich sind die Thüringer im Gewerbe der metallischen
Ton-Schmiede-Kunst keine Neulinge mehr, sondern haben Anhänger des
heidnischen Metals seit Beginn ihrer nun schon fast siebenjährigen
Bandgeschichte mit bereits 4 Veröffentlichungen zutiefst erfreut,
wenn man den Aussagen auf ihrer Home Page glauben schenken darf. Und
wenn ich den Klängen "Ziuwari's" so lausche, besteht einfach kein
Zweifel daran, denn schon das erste Lied ergreift den Zuhörer mit
fantastischen Melodien und absolut genialem Gesang! Wer aber aufgrund
der von Menhir selbst gewählten musikalischen Sparte "Pagan Metal"
jetzt ein Black Metal Album mit heidnischen Texten erwartet, liegt
falsch. Augenscheinlich prägen nämlich keine kalten,
verhassten und primitiven Gitarrenriffs das Geschehen, sondern
überwiegend traditionelle Heavy/Power Metal Strukturen, welche
fast durchgehend von ungemein gekonnt eingesetzten Keyboards begleitet
werden. Dessen sollte sich auch jeder bewusst sein, der mal ein Ohr an
"Ziuwari" riskieren will, denn das Tasteninstrument ist fast
fortwährend im Einsatz, vorwiegend in Form eines angenehmen,
verträumten, fast schon romatischen Klangteppichs. Die
grösste Stärke Menhirs liegt aber in der göttlichen Gabe
der vier Mannen und des Mädels, absolut fantastische Melodien aus
dem Ärmel zu zaubern, selten habe ich so eine Fülle an
faszinierenden Klangfolgen vernommen, wie auf diesem Album hier. Bei
meinem absolutes Lieblingsstück "Das verborgene Reich", dem Opener
"Wotans Runenlied" oder auch bei "Die letzte Schlacht" heisst es
zurücklehnen, die Augen schliessen und in den Genuss der Alten
Tage verfallen. Diesen und den alten Göttern wird auf "Ziuwari"
nämlich gefrönt, aber auch hier heben sich Menhir
aus der Masse heraus. Black Metal typisches Gekrächze oder
Geschrei ist hier nämlich nicht genre-üblich dominant im
Liedgut der Thüringer verwoben, sondern wechselt sich immer
passend mit klarem, teils fast schon pathetischem Gesang ab. Im
traumhaften Song "Das verborgene Reich" lässt man die Lyrics sogar
nur mit cleanen Gesang vortragen, was angesichts des beachtlichen
Ergebnisses unbestreitbar die richtige Entscheidung war. Eine durch und
durch passende Produktion rundet den gesamt sehr guten Eindruck
weiterhin ab. Lediglich die letzten zwei Stücke sind nicht von
gleich hoher Qualität, wie das gesamte restliche Songmaterial,
obgleich sie keineswegs Ausfälle bilden, nett anzuhören sind
auch sie allemal. Ich würde auf jedem Fall allen, die sich nach
süsslich verträumten und packenden Melodien sehnen und
anspruchsvollem, cleanem Gesang zugetan sind, raten, beim nächsten
Plattenstöbern diese Scheibe keinesfalls auszulassen.
Punkte: 8/10
(mf_Greg / 12.08.2002)
http://bloodchamber.de
Wir befinden uns in Thüringen, umgeben von sanft geschwungenen Bergen, uralten Bäumen und verwunschenen Ruinen.
Es ist einer dieser herb-frischen Sommertage, die es sonst nur in der
Werbung für maskuline Duftwässerchen gibt, als unser Fuss den
ersten Schritt in das moosdurchdrungene Zwielicht des Waldes setzt. In
diesem Moment scheint eine Ahnung Gestalt zu werden: Sie fährt
hineien in das entseelte Jetzt und erfüllt es mit dem Odem
längst vergessener Zeiten...
...es ist der Atem Menhir´s...
Nichtbesitz dieser Scheibe - soviel vorweg - ist strafbar im Sinne des
Metal-Staatsvertrages (MStV) und nebenbei nicht zu entschuldigen.
Aber zum Eingemachten: Es gibt sieben Lieder zu hören, die zum
Besten gehören, was deutscher Black Metal der epischen Ausrichtung
zu bieten hat und aufgrund der musikalischen Atmosphäre ist diese
Scheibe unter Umständen gar für Fans von Blind Guardian
interessant. Nach einem kurzen Synth-Intro, in dem das Fenster zur Zeit
aufgestossen wird, kommt´s ganz, ganz dicke: Mit fast schon
ergreifender Wucht und einem absoluten Killerriff bricht Wotan´s
Runenlied die Stille; durch einen Gesang getragen, dem das Wort
"erhaben" nur ansatzweise gerecht werden kann. Im Wechsel mit den
Krächz-Abschnitten ergibt sich eine perfekte Melange (und das gilt
im Übrigen für das gesamte Werk...).
Die Musik hat durchaus erwähnte Guardian-Atmosphäre, ist
jedoch durch die Leads und den fast schon schwebenden Eindruck stets
eigenständig (durch DIE Stimme sowieso). Der zweite Song
fällt nicht um Schwertesbreite ab und hat in meinen Augen (Ohren)
im zweiten Part erneut ein absolutes Killerriff zu bieten. Hinknien und
abschädeln. Das nahtlos anschliessende Akkustik/Chor-Stück
"Herminafried´s Klagelied" ist schlicht genial; bitterer Stolz
irgendwie und der nächste Moment für Gänsehaut...
Die Qualität der musikalischen Darbietung liesse zweifellos jedes
Lied als Anschauungsstück, zu - mal etwas
akkustisch/folkloristisch orientiert, dann wieder in etwas flotteren
Gefilden. Dabei wird man nie peinlich, nie platt oder statisch und ist
auch lyrisch grösstenteils weit über dem Durchschnitt -
irgendwo müssen die 10 Punkte ja herkommen.
Einschränkend (hinsichtlich dieses Reviews) sei gesagt, dass es
natürlich Leute gibt, die Keyboards scheisse finden (is nich true,
ey...), Edda auch(Scheiss Germanen, du...) und Skaldenchöre
sowieso (weil, wer willn wissn, wie die damals gesung ham...) und so
weiter. Für all diese und die Die Hard - Blind Guardian Fraktion
mag hier einiges anmassend klingen, der Rest darf sich auf eine Platte
freuen, die am Lagerfeuer genauso gut kommt wie im Auto und schlichtweg
Wahnsinn ist... HölleHölleHölle!
Ralf Scheidler [rs] 10/10
http://metalglory.de
Groß vorzustellen brauche ich diese Band wohl nicht mehr, denn
wer bis zu dem heutigen Tage noch nie etwas von MENHIR gehört hat,
muss in den letzten Jahren in der deutschen Black/Pagan Metal Szene so
manches verpasst haben und deshalb spare ich mir den
Einleitungskommentar und gehe gleich in die Vollen über. Die Band
aus dem "grünen Herzen" Deutschlands, Thüringen, wartet hier
mit ihrem dritten Longplayer auf und die markanteste Änderung im
Schaffen der Thüringer ist wohl der Labelwechsel vom (in letzter
Zeit doch sehr fragwürdigen Label) Ars Metalli zu dem von Vratyas
Vakyas geführten Label Skaldic Art Productions (u.a. OBSIDIAN
GATE, RIVENDELL).
Das nach dem Hauptgott der frühen Germanen benannte Album,
"Ziuwari", die siebte Veröffentlichung dieses hoffnungsvollen
Labels und vierte Veröffentlichung MENHIRs', vereint wieder alle
Merkmale, welche MENHIR seit dem famosen Debüt auszeichnet: Ein
anspruchsvolles lyrisches Konzept, geniale Melodien, welche gekonnt die
besten Elemente aus Black/Pagan Metal, traditionellem Heavy Metal und
sehr folkigen Elementen zu einem wohlschmeckenden Gebräu
vermischen und der zwischen ergreifend schönen klaren Passagen und
bitterbösem Gekeife pendelnde Gesang Heikos' machen auch dieses
MENHIR Album zu einer hymnenhaften Meisterleistung, welche in diesem
Genre in Deutschland immer noch ihres Gleichen sucht. Die Faszination
welche ich für dieses Album empfinde, fängt schon bei der
Gestaltung des Covers und des Booklets an: Altertümliche Bilder
zeigen Schlachtszenen und Zeremonien der Vergangenheit, welche sehr gut
zur Atmosphäre des Albums passen. In der Mitte des dicken Booklets
steht ein in althochdeutsch verfasstes Gedicht, welches auch
gleichzeitig die Einleitung zu dem Lied "Das verborgene Reich"
darstellt, umgeben von einem weiteren prächtigen Label, doch dazu
später mehr.
Die CD beginnt mit pompösen Keyboardklängen, welche den
Opener "Wotans Runenlied" einleiten, doch alsbald schlägt die
festliche Stimmung um und MENHIR steigen voll ein. Ein schneller
Doublebass-Takt und die markante MENHIR-typische Gitarrenarbeit lassen
keine Zweifel daran bestehen, um welche Band es sich hier handelt. Der
vorher schon kurz erwähnte Gesang kann mich auf dieser Platte noch
mehr begeistern als auf den letzten Werken, so inbrünstig werden
die klaren Gesangspassagen allein schon im Opener vorgetragen, welcher
von Wotans' Erlangen der Weisheit berichtet (auch von ENSLAVED auf dem
"FROST" Album im Lied "Yggdrasil" verwendet und im Original in der Edda
zu finden). Der Sound ist ausgesprochen gut, er kommt sehr druckvoll
rüber und lässt allen Instrumenten genug Platz, sich
Gehör zu verschaffen, auch das Schlagzeug "knallt" diesmal besser
als auf der letzten Platte der Ostdeutschen, "Thuringia". Im weiteren
Verlauf von "Ziuwari" machen MENHIR deutlich, daß man keinen Deut
von der vorgeschrieben Linie abgewichen ist, sondern daß man
immer noch für das steht, was man sich zu Anfang ihrer Karriere
auf die Fahnen geschrieben hat: Der Heimat Thüringen verbundener
Pagan Metal (mit Black- und Heavy-Einflüssen) mit einem
Songwriting, von dem 95% aller deutschen Bands nur träumen
können.
Einzelne Songtitel herauszustellen ist fast unmöglich, alle
Stücke (7 an der Zahl, darunter ein kurzes Akustikintermezzo,
"Herminafrieds Klage") zeichnen sich durch ein extrem hohes Niveau aus,
welches nie unter die Marke "überdurchschnittlich" fällt und
fast immer bei "obere Spitzenklasse" rangiert. Mal hymnisch langsam,
dann wieder ein Uptempopart, dann und wann ein blackmetallischer
Blastbeat und viele ruhige akustische Stellen, wie man es von MENHIR
gewohnt ist, decken wieder alle Tempowünsche ab, aber
Geschwindigkeitsfanatiker werden hier wohl nicht auf ihre Kosten
kommen, dafür treten MENHIR viel zu selten aufs Gas. Dann und wann
werden sogar Vergleiche zu der deutschen Truppe BERGTHRON laut,
besonders einzelne Gesangsparts können sich durchaus mit den
Helden von Wotans Thron messen, was mir natürlich besonders gut
gefällt! Eine weitere Band, an welche ich mich beim Anhören
dieser CD erinnert fühlte, ist die viel zu unterschätzte
Pagan Metal Band SURTURS LOHE, besonders bei einigen Parts, bei denen
sich eine Akustikgitarre Gehör verschafft. Es ist mir allerdings
schon klar, daß MENHIR nicht bei eben genannten Bands geklaut
haben, (was für ein absurder Gedanke!) es lässt sich nur eine
genretypische Verwandtschaft zwischen den Truppen herstellen, da alle
Bands meiner Meinung nach naturverbundenen Pagan Metal spielen.
Am besten gefällt mir allerdings das vierte Lied, "Das verborgene
Reich", welches zu Anfang eine bezaubernd schöne Keyboardmelodie
erklingen lässt zu dieser das weiter oben erwähnte
althochdeutsche Gedicht mit einer solchen Intensität vorgetragen
wird, daß mir jedes Mal Schauer über den Rücken laufen,
wenn ich diesen Anfang höre und auch der Rest dieses Liedes ist
ergreifend und kann niemanden kalt lassen, der etwas für diese
hier dargebotene Musik empfindet. Auch ist der Gesang in diesem Kleinod
deutscher metallischer Tonkunst durchgehend klar, was ihm einen
überaus heldenhaften Anstrich verleiht und deutlich macht, wie gut
Heiko eigentlich klar singen kann. Natürlich sind auch die
(diesmal etwas weniger vorhandenen) Black Metal Vocals überaus
passend, aber zu diesem Lied (und auch zu einigen anderen Stellen
dieser CD) passt einfach nur klarer Gesang und der wird bei "Das
verborgene Reich" so leidenschaftlich und episch vorgetragen, wie man
es kaum besser machen könnte! Überhaupt kommt die ganze
Platte noch ein gutes Stück epischer rüber, als die letzte
Veröffentlichung MENHIRs', was aber keinesfalls schlecht ist, nur
besitzen die Songs diesmal eine Ausstrahlung, die man einfach nur als
heldenhaft bezeichnen kann!
Mit dem Titeltrack "Ziuwari", in welchem der Hörer erfährt,
wie Thüringen zu seinem Namen kam, endet dieses mit 38 Minuten
leider viel zu kurzes Meisterwerk deutscher Tonkunst und lässt
einen wie von selbst aufstehen und die "Repeat" Taste der Anlage
drücken, um noch einmal abzutauchen in die Welt der Heiden, in
welcher noch die alten Werte zählten und die Menschheit noch im
Einklang mit der bezaubernden und betörend schönen Natur
lebte.
Das vorher schon erwähnte Textkonzept bewegt sich durchgehend auf
einem hohen Niveau und beim Lesen der wunderschönen Texte
fühlt man sich umgehend in die Vergangenheit versetzt. Besonders
gelungen ist die Lyrik bei "Das verborgene Reich" und "Ziuwari" doch
auch die Texte der anderen Lieder sind absolut lesenswert und
bereichern das Schaffen MENHIRs' um eine weitere wertvolle Facette. Die
Keyboards drängen sich nie auf und dienen nur zur Kontrastierung
der Musik, tragen aber einen wertvollen Teil zum epischen Anstrich der
Songs bei, einzig und allein einige Passagen in "Valhalla" (im Booklet
übrigens "Walhalla" geschrieben) beginnen mit der Zeit ein klein
wenig zu nerven, ist die hier verwendete Keyboardmelodie doch fast
schon etwas "kitschig".
Dies sei aber der einzige Kritikpunkt dieser ansonsten sagenhaften
vierten Veröffentlichung der Thüringer, welche mir als Ganzes
gesehen sogar noch ein wenig besser gefällt als "Thuringia", was
wohl am besseren Sound oder am viel überzeugender wirkenden Gesang
liegen muss. Noch ein Tipp: Wenn ihr vorhabt, euch diese CD zuzulegen
(und das rate ich euch!), solltet ihr dies direkt über das Label,
Skaldic Art, tun, da die Preise hier im Vergleich zu anderen Mailordern
einfach nur als einmalig günstig zu bezeichnen sind (10 Euro
für eine CD) und man nicht 13 oder mehr Euro pro CD bezahlen muss!
Kontakt: skaldic.art@gmx.net
9.0 Punkte von Björn Springorum (am 11.04.2002)
http://www.eternitymagazin.de
Tja, was soll man schon noch groß zu Menhir sagen? Menhir sind
seit Jahren ein fester Bestandteil der deutschen Szene, glänzten
durch beständige und sehr gute Veröffentlichungen wie ?Die
ewigen Steine? und ?Thuringia? und konnten sich bisweilen auch durch
ihre häufigen Live-Auftritte bestens etablieren. Selbst der
Ausflug in experimentell folkloristische Gefilde stand der Band um
Heiko bestens zu Gesicht und fand mit ?Buchonia? den Weg in die
Gehörgänge eines jeden Heiden, welcher sich desöfteren
von Klängen dieser Art abwendet, jedoch bei Menhir gefallen an den
heimatverbundenen Kompositionen fand. Mit ?Ziuwari? melden sich die
Thüringer Pagan Metaller nun zurück und sollten uns auch
dieses mal nicht enttäuschen. ?Ziuwari? steht für
kräftigen, hymnischen und allseits melodischen Pagan Metal in
Reinkultur, welcher desöfteren nun auch an traditionelles Riffing
angelegt ist, was die Musik wirklich positiv beeinflusst, bestechen die
Songs nunmehr durch ein treibendes Grundkonzept. Heikos klarer Gesang
gibt sich häufiger und ausgereifter denn je und auch das Keyboard
ist wieder bestens platziert um den hymnischen Grundcharakter zu
unterstützen. Mein persönlicher Favorit dieses Albums ist
?Das verborgene Reich?, welches mit seiner Intensität wohl eine
Seltenheit in der Geschichte Menhirs darstellen dürfte. Einziger
Kritikpunkt dieses Albums sind die unnötigen Überlängen
der Titel 1+2, sowie das eher schwache ?Steinsburg?. Obwohl ein Song
wie ?Die Auserwählten? für mich unerreicht bleibt, ist
?Ziuwari? ein mehr als starkes Album. Kauftipp!
Eingetragen am: 19.10.2002 Christoph Saul 5/6 -> mächtig
http://www.metal1.info
Wer sich für Pagan / Viking Metal oder auch melodischen und
folkloristisch oder mittelalterlich angehauchten Black Metal
erwärmen kann, wird zwangsläufig zumindest schon mal
über den Namen Menhir gestolpert sein, groß vorstellen muss
ich die Jungs und das Mädel also wohl nicht mehr. In inzwischen
neun Jahren Bandgeschichte haben die naturverbundenen Thüringer
seit 1995 mit ihrem Debütalbum „Die ewigen Steine“,
der MCD „Buchonia“ und dem zweiten Album
„Thuringia“ schon großartige Werke geschaffen.
„Ziuwari“ stellt aber bis dato das Meisterwerk im Schaffen
Menhirs dar.
Gleich zu Beginn wird mit dem siebeneinhalb-minütigen
„Wotans Runenlied“ ein Hammer ausgepackt, der den
Hörer in vergangene Zeiten entführt und ihn dazu bewegen mag,
sich zurückzulehnen, die Augen zu schließen und diesen
traumhaften Klängen zu lauschen. Wie auch bei den nachfolgenden
Stücken kommt man hier kaum aus dem Staunen heraus, welch geniale
Melodien Menhir auf diesem Meisterwerk gezaubert haben. Es ist einfach
nur göttlich, jedes mal wieder eine wohlige Gänsehaut zu
verspüren, wenn die erste Note von „Das verborgene
Reich“ erklingt und eine epische und träumerische Melodie
aus den Boxen kommt, zu der ein kurzes, altes, germanisches Gedicht
verlesen wird. Sogar das kurze, vorhergehende ruhige Zwischenspiel
„Herminafrieds Klage“ wirkt nicht zweckmäßig
oder aufgesetzt, sondern fügt sich hervorragend zwischen die
sechseinhalb-minütige „Letzte Schlacht“ und den eben
erwähnten Song.
Auch wenn das Keyboard hier eine sehr tragende Rolle übernimmt,
und fast durchgehend präsent ist, wirkt es weder störend,
noch nervig aufgrund des häufigen Auftretens. Nein, es wird
einfach ständig wunderbar eingesetzt, erzeugt herrliche Melodien
und eine nahezu romantische Atmosphäre.
Etwas außergewöhnlich vielleicht ist, dass man hier
größtenteils auf klare Gesänge setzt und diese den
Black Metal-Vocals deutlich überlegen sind. Das ist aber auf jeden
Fall die richtige Wahl. Man höre nur das komplette mit klarem
Gesang versehene „Das verborgene Reich“, es ist
unglaublich, wie episch und leidenschaftlich Heiko seine Stimme
inzwischen einsetzen kann, dagegen verblassen seine garstigen
Gesänge etwas. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt an diesem
ansonsten über alle Zweifel erhabenen Album: Der klare Gesang
sollte meiner Meinung nach noch dominanter sein, denn die BM-Vocals
wirken teilweise etwas kraft- und drucklos, auch wenn sie meistens in
passenden Momenten eingesetzt werden.
Trotz all der herrlichen Melodien kommen natürlich auch treibende
Schlagzeugpassagen, manchmal auch Blastbeats und die harten
Gitarrenklänge nicht zu kurz. Meistens sind die Riffs recht Heavy
Metal-lastig, entstammen aber auch öfter mal dem Black Metal-Lager
und sind zwischendurch auch mal etwas thrashig.
Aber wen interessieren hier eigentlich einzelne Instrumente? Alles, was
hier Klänge erzeugt, fügt sich zu einem in diesem Genre
nahezu alles überragendem Gesamtkunstwerk zusammen, dass jedem
Anhänger dieser Musikrichtung gefallen wird. Wenn man gegen auch
gegen Kitsch und Pathos in nicht zu geringen Mengen in einem
heldenhaften Gewand nichts einzuwenden hat, sollte man die
„Ziuwari“ aber eh schon längst im heimischen
Plattenlager haben. Und wenn nicht, schämen und sofort zulegen!
Hier lohnt es sich definitiv.
Leider ist die CD nach knapp 38 Minuten schon vorbei. Nachdem die
Veröffentlichung nun auch schon mehr als zwei Jahre her ist,
wäre der geneigte Heide doch mal wieder froh, etwas neues in
akustischer Form hören zu können. Bis es soweit ist, muss man
sich eben mit dem vorhanden Material glücklich schätzen und
versuchen, die Gruppe mal auf einer Bühne zu erwischen um dort mit
anderen Gleichgesinnten und Menhir zu feiern.
Bewertung: 9/10
Redakteur: Stefan Popp
http://www.schwarzmetall.ch
Die Thüringer Menhir haben mich mit ihrem Album Ziuwari sehr
beeindruckt! Ihre 1. Scheibe seit sie bei Scaldic Art unter Vertrag
sind. Schon bei dem Opener "Wotans Runenlied" fühlt man sich
direkt in die germanische Mythologie versetzt, aus der man auch nur
wieder nach dem letzten Ton der CD herauskommt. Sauberer Gesang
begleitet von Gitarren, gefolgt von kreischgesang und harmonische
Keyboards.
Sehr abwechslungsreich geht es mit dem nächsten Song "Die Letzte
Schlacht" weiter, ein recht schnelles Lied mit wiederkehrenden
langsameren Parts und vielen cleanen Vocals, die von einer Schlacht
zwischen den Ostgoten und den Franken handelt. Das nächste Lied,
das nichteinmal eine Minute lang ist, ist ein kurzer akustik Song
über den Thüringer König Herminafried und dessen
Niederlage. Darauf folgt "Das Verborgene Reich" und ist wieder sehr
atmosphärisch gehalten. Gute Riffs und wieder ein sehr melodisches
Keyboard. Der mittel-schnelle bis schnelle Track Walhalla, bei dem die
Keyboards auch wieder sehr häufig in den Vordergrund rücken,
ist trotzdessen sehr abwechslungsreich und besingt den Heldentod. Der
Titeltrack ist ohne Zweifel dem Asen Tyr gewidmet und erzählt von
seinen bekannten Taten. Der Song beginnt mit einem Akustik Intro und
geht dann in die elektronischen Instrumente über und steigert sich
bis ins mittelschnelle Tempo und bleibt dabei. Auf das Keyboard wurde
in dem Lied komplett verzichtet. Was nicht versäumt werden sollte
zu erwähnen sind die äusserst schönen Malereien im
Booklet, die heidnische Szenen darstellen.
Added: Sunday, October 05, 2003 Reviewer: deus
http://www.metalmessage.de
Super, eine wirkliche Nobelscheibe liefern Menhir ihren
zahlreichen Anhängern mit ihrer „Neuen“! Die
beständigen thüringischen Heathen Metal-Spielleute, die
bereits mit ihrem prächtigen Debütalbum „Die ewigen
Steine“, der MCD „Buchonia“ und dem zweiten Album
„Thuringia“ sehr angenehm in klangliche Erscheinung
getreten sind, verließen ihren stolz beschrittenen kreativen Pfad
für keinen Moment. Diese linientreue Beharrlichkeit kommt auch dem
aktuellen Werk und seinen sieben Stücken in Sachen
größtmöglich reflektierter thematischer
Authentizität sehr zugute. Schon das erneut bemerkenswert
geschmackvolle Äußere der CD macht deutlich, dass dem
sympathischen Quartett größtes Augenmerk auf
schöpferische Vollkommenheit liegt, dieser Eindruck wird von
einigen prachtvollen Themenabbildungen (altdeutsche Illustrationen
überlieferten germanischen Sagengutes) im Innersleeve des Booklets
noch verstärkt. In aller strahlenden Herrlichkeit umgesetzte Titel
wie der hitverdächtige Opener „Wotans Runenlied“,
„Die letzte Schlacht“, „Herminafrieds Klage“,
„Das verborgene Reich“, „Valhalla“,
„Steinsburg“ sowie der abschließende Titelsong sind
allesamt begeisternde Postulate passionierter heidnischmetallener
Schaffenskraft. Ganz besonders hervorgehoben werden muss hier unbedingt
erwähnte Heidenhymne „Wotans Runenlied“, einer der
allerbesten Songs dieser Richtung, die wohl je geschrieben wurden. Auch
textlich zeigen Menhir darin verdammt eindrucksvoll auf, wie sehr sie
sich ihrer Sache verbunden fühlen.
Der in dieser Branche bereits bestens reputierte Name Menhir ist auch
auf „Ziuwari“ aber auch sonst wieder durchgehend volles
Programm: Durchgehend leidenschaftlich erklingender, von bebenden
Herzen inszenierter hymnischer Heidenstahl, voll von donnernden und
erhabenen Riffs, ekstatischen aber kontrollierten Trommelwirbeln,
mächtigen Männerchören, vielen ans Herz gehenden
ergreifenden Melodien, fein ziselierten Akustikgitarrenornamenten und
festlichen Keyboardkreationen recht schwelgerischer Natur. Allein diese
superbe Aufzählung sollte dich schon unaufhaltbar gierig nach
diesem silberfarben überzogenen Goldstück geifern lassen. Es
ist schier zum Weinen vor lauter (Hör-)Freude: Stellenweise, wenn
stolzer und wohlklingender männlicher Klargesang die uralten
Zeiten würdigt, schmerzt die vergleichsweise graue Gegenwart doch
sehr. Ein Verdienst, welchen man „Ziuwari“, diesem
grandiosen Fabelwerk nur zu gerne zuspricht. Ich habe nichts anderes
erwartet, wenn ich ehrlich bin.
© Markus Eck (12.12.2002) 10/10
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